Jedes Kind soll schwimmen lernen
Jedes Kind soll schwimmen lernen!
Tipps fürs Schwimmtraining vom Schwimmclub Aidenbach
Sommer, Sonne…Badespaß? Ja, aber die Sicherheit geht vor! Hochsommerliche Temperaturen und beste Wasserqualitäten in den Badeseen im Landkreis Passau laden natürlich ein, sich abzukühlen. Die Gesundheitsregion plus Passauer Land weist aber darauf hin: Aus Spaß im oder am Wasser – egal ob Weiher oder Freibad – kann schnell eine lebensbedrohliche Gefahr werden. „Das gilt besonders für Kinder. Es passiert leider immer wieder, dass sie die Gefahr unter- und die eigenen Kräfte überschätzen“, so Franziska Solger-Heinz von der Geschäftsstelle. Ihr Wunsch: „Jedes Kind soll schwimmen lernen!“ Dass dem bislang nicht so ist, belegen aktuelle Zahlen. Nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) können deutschlandweit 59 Prozent der Grundschulkinder nicht sicher schwimmen. „Also mehr als jedes zweite Kind!“, bringt es Solger-Heinz auf den Punkt. Dabei werden die Eltern mit dem Schwimmunterricht nicht alleine gelassen. Wie die optimale Unterstützung aussehen kann, macht die Gesunde Gemeinde Aidenbach vor. Hier gibt es mit dem SC Aidenbach seit zwölf Jahren einen sehr erfolgreichen Schwimmclub, der schon hunderten von Kindern das Schwimmen und den sicheren Umgang mit Wasser beigebracht hat. Die Vorsitzende Katja Straubinger ist davon überzeugt, dass jedes Kind Schwimmen lernen kann – auch wenn Anfangs Ängste vorhanden sind. „Am wichtigsten ist Geduld“, so Straubinger, die selbst seit ihrer Kindheit leidenschaftlich gerne schwimmt. Ihr wichtigster Tipp: „Man kann gar nicht früh genug damit beginnen, die Kinder mit viel Spiel und Spaß ans Wasser zu gewöhnen.“ Dabei sollte man aber niemals Zwang ausüben oder das Kind gar ins Wasser schmeißen. „Das geht überhaupt nicht“, so Straubinger. Besser sei es, ängstlichen Kindern geduldig gut zuzureden. „Es ist ganz natürlich, dass Kinder Respekt vor Wasser haben – und das ist ja eigentlich auch gut so. Wichtig ist, dass die Eltern dranbleiben und ihr Kind von klein auf immer wieder in Kontakt mit Wasser bringen.“ Damit werden die besten Voraussetzungen geschaffen, dem Nachwuchs das Schwimmen lernen zu erleichtern. Beim Rest helfen die Profis. Der SC Aidenbach beispielsweise bietet in den Wintermonaten im Hallenbad ein Nichtschwimmertraining an. „Mittlerweile haben wir sogar zwei Gruppen, da wir feststellen, dass es zum Glück wieder mehr Kinder werden, die Schwimmen lernen sollen“, berichtet Katja Straubinger, die von Oktober bis Ende April mit vielen weiteren ehrenamtlichen Helfern jeden Samstag vor Ort ist, um die Kinder fit fürs Wasser zu machen. Diese Zeit investieren die Schwimmtrainer gerne – „es ist einfach schön, wenn man sieht, wie die Kinder heranwachsen und etwas lernen“, sagt Straubinger. Sie betont aber auch, dass der SC Aidenbach beim Seepferdchen etwas mehr verlangt als üblich. „Wir wollen da auf Nummer sicher gehen. Die Kinder sollen wirklich was können.“ Doch auch wenn der Schwimmernachwuchs das Seepferdchen in der Tasche hat, ist das keine automatische Garantie dafür, dass nichts passieren kann. „Die Eltern sollten trotzdem immer auf ihre Kinder aufpassen und sie im Auge behalten. Es kann ja auch sein, dass plötzlich die Kraft ausgeht und dann braucht das Kind schnell Hilfe.“ Und ab wann können Kinder Schwimmen lernen? „Die meisten kommen mit etwa vier Jahren zu uns. Da können sie die Bewegungen schon verstehen“, so Straubinger. Ihrer Erfahrung nach werden selbst wasserscheue Kinder beim gemeinsamen Schwimmunterricht schnell zu Wasserraten. „Wenn man mit anderen zusammen schwimmt, macht das ja auch sehr viel Spaß“, findet die Vorsitzende des Schwimmclubs Aidenbach.
(Foto: Schwimmclub Aidenbach)