Das Gesundheitsamt stellt sich vor
Kompetenter Ansprechpartner in allen Fragen rund um die Gesundheit
Landkreis Passau. Immer wieder taucht es in verschiedenen Zusammenhängen auf: Wenn die Zeckenzeit beginnt, bei Verunreinigungen in einem Badesee, bei der Diskussion um den richtigen Impfschutz oder auch, wenn Hygienemängel in einem Krankenhaus oder auf einem Flusskreuzfahrtschiff festgestellt werden. Dann ist das Gesundheitsamt im Landkreis Passau zur Stelle. Doch die Tätigkeitsfelder sind wesentlich vielfältiger, als viele zunächst vermuten würden. Kurz gesagt: Es kümmert sich um das Wohlergeben der Menschen. „Wir betreiben Bevölkerungsmedizin mit dem Ziel, die Gesundheit der Menschen in Stadt und Landkreis Passau auf allen Ebenen zu verbessern“, betont Dr. Walter Wifling, der das in Fürstenzell angesiedelte Gesundheitsamt leitet. „Wir wollen aber nicht die ‚Gesundheitspolizei‘ sein, sondern ein kompetenter Ansprechpartner für die Bürger. Letztlich in allen Fragen, die mit der Gesundheit zusammenhängen“, so Wifling weiter. Der Blick in die Tiefe lohnt sind. Vier große Fachgebiete fallen in den Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamtes: Prävention, Infektionsschutz, Umwelthygiene und -medizin sowie Kinder- und Jugendgesundheit.
Den Bereich der Prävention übernehmen in erster Linie eine Reihe von Sozialpädagogen, die für das Gesundheitsamt tätig sind. Laut Wifling gehe es einerseits um die so genannte Individualprävention. Menschen, die unter psychischen Krankheiten oder Suchterkrankungen leiden, finden in kostenlosen Einzelberatungen Hilfe. „Zudem sind wir eine anerkannte Schwangerenberatungsstelle und ermöglichen Beratungen zu Geschlechtskrankheiten oder HIV. Auch anonyme HIV-Tests können gemacht werden.“ Andererseits werde Allgemeinprävention betrieben. „Es geht darum, mit bestimmten Zielgruppen zu arbeiten, um mit allgemeinen Programmen die Gesundheit in Stadt und Landkreis Passau voranzubringen. Unsere Sozialpädagogen arbeiten hier Hand in Hand mit Ärzten und der Gesundheitsregion plus Passauer Land, die ja bei uns angegliedert ist, zusammen“, berichtet Wifling.
Auch der Infektionsschutz spielt im Gesundheitsamt eine wichtige Rolle. Meldepflichtige Infektionskrankheiten werden überprüft und an das Landesamt für Gesundheit weitergemeldet. In diesem Zusammenhang ist das Gesundheitsamt auch für Schutzmaßnahmen zuständig. „Es kann ja sein, dass man bei manchen Krankheiten Vorkehrungen ergreifen muss, damit sie sich nicht weiter ausbreiten. Beispielsweise kann es bei bestimmten Formen der bakteriellen Meningitis Empfehlungen für die Antibiotikaprophylaxe bei Kontaktpersonen geben oder es werden spezielle Isolierungsmaßnahmen in die Wege geleitet. Bei Masern kann es bis zum Schulbesuchsverbot für nichtimmune Kontaktpersonen gehen“, so Wifling. Im Fachbereich „Infektionsschutz“ ist zudem die Hygiene angesiedelt. In vorgeschriebenen Abständen wird das Trinkwasser überprüft, zudem wird sichergestellt, dass in Krankenhäusern, Arztpraxen, Altenheimen, Schulen oder Kindergärten die Hygiene stimmt. „Bei uns im Passauer Land spielt auch die Hygiene im Kur- und Badewesen eine wichtige Rolle. Wir haben ja zwei große Kurorte: Bad Füssing und Bad Griesbach. Natürlich werden auch die Badebecken in den Thermen überwacht.“ In den Sommermonaten wird laut Wifling zudem regelmäßig die Badewasserhygiene in Frei- und Hallenbädern sowie in Badeseen kontrolliert.
Zu den Aufgaben des Gesundheitsamtes zählt zudem die Umwelthygiene und Umweltmedizin. „Das ist ein weiterer sehr wichtiger Fachbereich. Es geht um das Beobachten und Bewerten möglicher gesundheitsgefährdender Umweltbelastungen in Boden, Luft und Wasser. Meist kommen wir erst ins Spiel, wenn ein Problem offenkundig geworden ist. Doch wir leisten auch Beratungen zu umweltmedizinischen Fragestellungen“, erklärt der Amtsleiter.
Vierter Schwerpunkt in der Aufgabenübersicht des Gesundheitsamtes ist die Kinder- und Jugendgesundheit. „Alle Kinder im Vorschulalter werden ärztlich untersucht. Es erfolgen ein Entwicklungsscreening und Seh- und Hörtests. Wir haben ausgebildete Krankenschwestern, die die Voruntersuchungen durchführen, und einen eigenen Kinderarzt“, führt Wifling aus. Auch die Impfberatung und Durchführung von Impfungen fällt in diesen Fachbereich. „Impfen ist eine der wichtigsten Maßnahmen überhaupt zur Gesunderhaltung der Bevölkerung. Jede Impfung kann natürlich Nebenwirkungen haben. Doch man kann sich darauf verlassen, dass dieses Risiko im Vergleich zu dem Risiko, durch eine Erkrankung einen Schaden zu nehmen, um ein Vielfaches geringer ist.“ Grundsätzlich sei die Impfbeteiligung in Stadt und Landkreis Passau gut. „In unserem Bereich ist insbesondere die Zeckenimpfung hervorzuheben. Aber auch die Masern- und Rötelimpfung gehört zu den Schwerpunkten. Zudem natürlich alle Empfehlungen, die die ständige Impfkommission ausspricht“, so Wifling.